News-Details

Besondere Früchtchen: Bio-Beeren aus der Region

Hättet ihr gewusst, dass Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren gar keine Beeren sind? Unser Lieferant Stephan Kaiser kennt sich damit genau aus: Schon 2009 begann er mit dem Anbau von Beeren in Bio-Qualität – und war damit einer der ersten Bio-Beerenbauern überhaupt! Entdeckt in unserem Artikel, wie die Bio-Beeren bei unserem Regionalpartner wachsen.
Stephan Kaiser mit Bio-Erdbeeren vom Obsthof Beerenbunt

Circa 20 km westlich von Dresden liegt der Obsthof Beerenbunt von Stephan Kaiser, der bereits seit 2010 zu den regionalen Beerenlieferant:innen der VG Dresden gehört. In Helbigsdorf baut Stephan Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren, Himbeeren und weiteres Beerenobst in Bio-Qualität an. Was heute ein erfolgreicher Öko-Betrieb unserer Region ist, begann 2009 als Herzensprojekt im Nebenerwerb: Nach einem erfolgreichen Gartenbau-Studium und anschließender Beratertätigkeit im konventionellen Beerenanbau wollte Stephan die Früchtchen selbst erzeugen – aber nur in Bio! Dabei wagte er sich als einer der ersten auf unbekanntes Terrain, denn es gab damals nur wenige Produzenten im ökologischen Anbau von Beeren. So musste Stephan vieles selbst ausprobieren und lernen. Und damit war er erfolgreich: 2011 machte er den Beerenanbau zum Haupterwerb, im selben Jahr wurde sein Hof zum Bioland-Betrieb. Seitdem ist der Hof Beerenbunt auf eine beachtliche Größe angewachsen: Heute werden hier auf rund 8 Hektar 50-60 Tonnen Beeren pro Jahr erzeugt, die bis nach Berlin geliefert werden!

Saisonaler Wandel: Im Bio-Beerenanbau durch das Jahr

Auf dem Obsthof Beerenbunt lebt und arbeitet man mit den Jahreszeiten. Auch wenn Methoden wie Folientunnel und die Auswahl bestimmter Beeren-Sorten die Erntezeit etwas verlängern, konzentriert sich die Hauptarbeit auf wenige Wochen im Juni und Juli. Während dieser Zeit packen rund 20 Mitarbeitende auf dem Hof mit an, darunter ein fester Angestellter aus dem Ort sowie 2 feste Saisonarbeiter aus Rumänien, die seit 10 Jahren jeweils für ein halbes Jahr auf dem Hof tätig sind. Spätestens mit dem Ende des Sommers kehrt hingegen schnell Ruhe ein: Im Spätherbst und Winter gibt es außer Bürotätigkeiten, Maschinenwartung und Aufräumarbeiten nur wenig zu tun und es werden nur 1-3 Arbeitskräfte auf dem Hof benötigt. Erst mit Beginn des Frühlings zieht wieder Leben ein: Es stehen Schnittarbeiten, das Entfernen von Beikräutern in den Kulturen und der Aufbau der ungeheizten Folientunnel an. Ab jetzt wächst das Hof-Team wieder bis zur nächsten Erntezeit.

Beerenanbau mit Herz und Hand

Als langjähriger Bio-Beerenbauer verfügt Stephan über umfangreiche Kenntnisse. Er weiß genau, welche Besonderheiten für die Beerenkulturen auf seinem Hof gelten. Denn anders als im konventionellen Landbau gibt es im Bio-Bereich oft keine allgemeinen Lösungen für Krankheiten oder Schädlinge. Das macht einerseits entspannter, denn nicht jeder einzelne Schädling wird sofort bekämpft, wie Stephan sagt. Dennoch verlangt der Beeren-Anbau im Öko-Betrieb Erfahrung und genaues Wissen:


» Man muss seine Schädlinge kennen und wissen, bei wem kann ich entspannt sein, bei welchem muss ich sofort da sein. Und das lernt man erst über die Jahre. «

Stephan Kaiser

Zudem gibt es kaum passende und im Bio-Anbau zugelassene Bekämpfungsmittel. In Helbigsdorf setzt man deshalb auf aufwändige Kulturverfahren:

  • Die Kombination vielfältiger, kleinteiliger Kulturen bietet einen gewissen Schutz vor großflächig auftretenden Schädlingen oder Krankheiten.
  • Regendächer für die Brombeersträucher schützen die empfindlichen Pflanzen.
  • Umfassende Einnetzungen für die sensiblen Himbeerkulturen bieten Schutz vor der Kirschessigfliege.
  • Das händische Ausdünnen der Beerensträucher sowie das regelmäßige Entfernen von Beikraut, Bodentrieben oder Ausläufern dienen der Gesunderhaltung der Kulturen und sorgen für eine reiche Beerenernte.
Frau und Mann ernten Bio-Himbeeren
Mit viel Wissen und Handarbeit wachsen so leckere und unbelastete Bio-Früchtchen. Gerade deshalb sind Stephan und sein Team dankbar für die hohe Wertschätzung, die Kund:innen dem Beerenobst aus der Region entgegen bringen. Denn angemessene Preise garantieren nicht nur die Bezahlung fairer Löhne für Stephan und sein Team, sie ermöglichen auch einen umweltfreundlichen Anbau. Darüber hinaus freut sich Stephan auch über persönliches Lob: „Wir haben selten direkten Kontakt zu Kund:innen. Deshalb kriegen wir selten Rückmeldungen wie 'Oh, die Erdbeeren sehen gut aus'. Und wenn man dann so was hört oder liest, das freut einen schon.“
 

Frisch vom Feld in Glas und Kuchen: Weiterverarbeitung in der Region

Einen besonderen Vorteil des Öko-Beerenanbaus sieht Stephan in den starken regionalen Wertschöpfungsketten: Die Helbigsdorfer Bio-Beeren werden von nahen Betrieben wie Vorwerk Podemus zu Marmelade oder im Fruchtjoghurt weiterverarbeitet; bei regionalen Bäckern sowie anderen Herstellern verfeinern sie Backwaren oder Eis. Im konventionellen Anbau findet die Verarbeitung von frischem Beerenobst dagegen häufig im Ausland statt. Das erschwert es den Erzeuger:innen oft, ihre Ernteüberschüsse schnell zu vermarkten, um sie nicht entsorgen zu müssen. Denn frische Beeren sind meist nur wenige Tage haltbar. Auf dem Hof in Helbigsdorf freut sich Stephan deshalb über die vielfältigen Kooperationen mit verarbeitenden Bio-Betrieben in der Umgebung.
Gegrillte Erdbeeren mit Joghurt und Mandelcrunch
Und wie verarbeitet er selbst seine frischen Beeren am liebsten? Bei dieser Frage kommt Stephan schnell ins Schwärmen: Für die 'Rote Inge' schichtet er seine Lieblingsbeere, die Erdbeere, zusammen mit Baiser und Sahne. Für ein noch raffinierteres Dessert kombiniert er Himbeeren mit Zitronensauce, Basilikum und in Butter gerösteten Mohnbrötchen-Scheiben – da läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen!

Vom Hof zu euch: Unsere regionalen Beerenlieferant:innen

Wenn ihr jetzt auch Appetit auf die frischen Früchtchen aus der Region habt, findet ihr in unseren Biomärkten Beerenobst von unterschiedlichen Bio-Betrieben – immer frisch und ganz aus eurer Nähe! Neben dem Obsthof Beerenbunt beliefern uns:

  • der Biohof Peter Kaiser mit Erdbeeren, Brombeeren
  • Tino Frindt und Andrè Frindt GbR Forstbetrieb Sachsenberg mit Heidelbeeren
  • Gut Gamig e.V. mit unterschiedlichen Beeren
  • Pinkert & Standtke mit unterschiedlichen Beeren

Weitere spannende Themen

Zurück