Von der Idee zur Wirklichkeit

1991 – es war die Zeit, in der alles möglich schien und in der so vieles möglich war. In Dresden gab es zwei Hände voll Menschen, die Lust hatten sich mit umweltgerecht erzeugten Lebensmitteln zu versorgen und die gerne andere Wege nutzen wollten als den üblichen Handel. Ich hatte das Glück mit dabei sein zu können und wir gründeten im Sommer 1991 als Gruppe der „Grünen Liga“ unsere Verbrauchergemeinschaft, kurz „VG“. Schon in den 80er Jahren interessierte und engagierte ich mich für eine ökologische Landwirtschaft. Bei der Gründung der Gäa e.V. – Vereinigung ökologischer Landbau – war ich dabei. Aus dieser Verbindung brachte ich gute Kontakte zu Ökobetrieben und Lieferanten in die neue Verbrauchergemeinschaft mit ein. In dieser Zeit kannten sich alle, die mit „Bio“ etwas zu tun hatten, noch persönlich und das regionale Angebot war sehr überschaubar.

Die ersten Anfänge

Im entstehenden Umweltzentrum in der Schützengasse in Dresden-Mitte nutzten wir als VG eine alte Wohnung. Unsere ersten Regale holten wir aus der Bibliothek der SED-Bezirksparteileitung, die Milch in 20-Liter-Kannen noch direkt vom Hof. Auch sonst holten wir die guten Produkte oft selbst mit unseren eigenen PKWs von Bio-Landwirten ab. Aus den zwei Stunden Öffnungszeit am Montag und Freitag, bei denen noch alle Mitglieder mitarbeiten mussten, wuchs die VG immer weiter zu dem, was sie heute ist. Keslin, Barbara und ich übernahmen in der jungen VG die zentralen Aufgaben und wurden später als die ersten festen Mitarbeitenden in der VG angestellt.

Der Kreis schließt sich

Es macht mich sehr glücklich, dass ich Teil dieser Entwicklung sein konnte und aktiv in der VG mitgestaltete. Meine letzte große Aufgabe begann vor sieben Jahren mit dem Aufbau unseres Ladens in Strehlen, wo ich seitdem als Marktleiter tätig war. Jetzt schließt sich der Kreis. Nach 45 Arbeitsjahren trete ich zum 1. Januar in den Ruhestand. Ich wünsche unserer VG weiterhin eine gute Gemeinschaft und allen Verantwortlichen viel Kraft und Erfolg für die kommenden Zeiten!

Matthias Schwarzwälder