Regionaler Grillgenuss mit Bio-Fleisch von Mörl
Der Frühsommer hält Einzug und die Grillsaison ist eröffnet. Für den bewussten Fleischgenuss findet ihr in den VG Biomärkten feinste Bio-Fleisch- und auch -Wurstwaren von der Bio-Fleischerei Mörl mit Sitz in Diehmen bei Bautzen. Der in den familiären Hof eingebundene Betrieb beliefert uns mit Bio-Fleisch von überwiegend hofeigenen Rindern und Schweinen. Die Tiere erhalten ausschließlich eigenes Bio-Futter und werden stressfrei auf dem Hof geschlachtet. Von der Bio-Fleischerei Mörl sind bei uns außerdem Bio-Würste, -Wurstaufschnitt und -Wurstkonserven erhältlich. Viele der Produkte liegen abgepackt für euch in unseren Frischetheken bereit. In den VG Biomärkten in Mitte, Neustadt, Strehlen und Striesen bieten wir euch zusätzlich Knacker und Salami von Mörls. Wenn Fleisch, dann Klasse statt Masse? Ganz in diesem Sinne seid ihr mit den Produkten von der Bio-Fleischerei Mörl bestens bedient.
Was macht den Biohof Mörl aus?
„Unser Hof ist ein großer Kreislauf“, so ist es auf der Webseite der Bio-Fleischerei Mörl zu lesen. Und so schildert es auch Sebastian Mörl, Fleischermeister aus Überzeugung. Neben der Landwirtschaft und der Fleischerei gibt es auf dem Biohof in Diehmen eine Bäckerei und die Vermarktung im eigenen Hofladen. Seit 2021 wird hier außerdem eine solidarische Landwirtschaft mit dem Anbau von Bio-Gemüse betrieben. Organisiert jeweils als eigenständige Betriebe arbeiten die verschiedenen Bereiche Hand in Hand. Sebastians Bruder Matthias Mörl kümmert sich um die Landwirtschaft und die Tierhaltung. 135 Mutterkühe und 25 Muttersauen sind auf dem Hof zu Hause. Sie grasen auf eigenen und gepachteten Weiden. Und im Stall erhalten sie Futter ausschließlich aus Eigenanbau. Auf den Äckern wächst neben dem Tierfutter auch Brotgetreide, vor allem Roggen und Dinkel. Durch weite Fruchtfolgen, den Anbau von Leguminosen und durch Gründüngungen konnte Familie Mörl den Humusgehalt im Boden erheblich steigern. Das ist entscheidend für die Bodengesundheit und für eine langfristig stabile Produktion. Der Dung der Tiere wird als wertvoller Dünger auf den Äckern ausgebracht. Außerdem kommen hier Effektive Mikroorganismen (EM) zum Einsatz. EM stellen aus organischen Materialien Vitalstoffe, wie Vitamine her. Diese dienen dem Gedeihen der Ackerpflanzen. So ist die nachhaltige Landwirtschaft ein Geben und Nehmen.
Wie arbeiten der Biohof und die Bio-Fleischerei Mörl zusammen?
Die Tiere für die Fleischproduktion kauft Sebastian seinem Bruder ab. Wöchentlich schlachtet er zwei bis drei Rinder und acht Schweine vom Hof, direkt vor Ort, ganz ohne Transportstress für die Tiere. Deren Fleisch verarbeitet er zu einer Vielfalt an Bio-Fleischwaren. Bei Bedarf kauft Sebastian auch Tiere von bio-zertifizierten regionalen und überregionalen Partnern zu, darunter Gut Gamig in Dohna. Das Zusammenspiel auf dem Mörl’schen Hof ist seit Langem gewachsen. Schon Vater und Großvater betrieben hier eine Landwirtschaft. Sebastian Mörl folgte der Handwerkstradition mütterlicherseits, indem er Anfang der 1990er Jahre die Fleischerlehre und Meisterschule absolvierte. Und warum Bio? „Ich habe gelernt, ohne Chemie zu arbeiten. Das will ich so fortsetzen“, hatte Vater Mörl, Jahrgang 1943, dazu gesagt. Es soll Land, Pflanzen, Tieren und Menschen gut gehen, ergänzt Sebastian Mörl. Das ökologisch bewirtschaftete Land ernährt die Tiere giftfrei und artgerecht. Sie werden auf dem Hof geschlachtet. Und ihr Fleisch trägt zur Ernährung der Menschen bei.
Was spricht noch für Bio-Fleisch?
Die Bio-Fleischverarbeitung sei außerdem ein echtes Handwerk. „Wir arbeiten mit so wenigen Zusätzen wie möglich und es gibt bei uns keine starren Rezepturen“, versichert Sebastian. Ist das Fleisch eines Tieres mal etwas fetter, werden die Zutaten daran angepasst. Zudem verwertet die Bio-Fleischerei Mörl nach Möglichkeit alle Teile des Tieres. Viele Fleischteile, die in Vergessenheit geraten waren, würden heutzutage sogar als Delikatessen verkauft, etwa Ochsenbäckchen, Ochsenschwanz oder Nierenzapfen. Und die Knochen werden gern als Grundlage für eine leckere Suppe genommen.
Für Sebastian macht all das die Herausforderung, den Reiz und die Kunst seines Berufes aus: „Wir lernen immer dazu. Und mit unserer Erfahrung produzieren wir qualitativ hochwertige Produkte für unsere Kund:innen – ganz ohne Chemie“. Auch auf individuelle, zum Beispiel allergiebedingte Wünsche von Kund:innen gehen Mörls nach Möglichkeit ein.
» Mit unserer Erfahrung produzieren wir qualitativ hochwertige Produkte für unsere Kund:innen – ganz ohne Chemie. «
Sebastian Mörl
Wo sind die Produkte der Bio-Fleischerei Mörl erhältlich?
Von der ersten Probe-Vermarktung im kleinen Stil im Jahr 1995 über die Gründung der Bio-Fleischerei im Jahr 2000 bis zum heute routinierten Fleischerei-Betrieb mit neun Mitarbeitenden hat sich viel getan. „Anfangs wurde die Fleischtheke im Bioladen noch argwöhnisch beäugt, heute gehört sie in vielen Biomärkten selbstverständlich dazu“, berichtet Sebastian rückblickend. Kund:innen würden mittlerweile allerdings viel mehr auf einen Fleischkonsum achten, der Gesundheit, Tierwohl und Ressourcenschutz vereint. Das sei gut so. Sebastian Mörl liefert seine Bio-Fleisch- und Bio-Wurst-Produkte an Schulen, Kinderküchen und Naturkostläden im Umkreis von 50 Kilometern, darunter auch an die Biomärkte der VG Dresden. „Unsere Zusammenarbeit besteht seit 2010 und wir sind dankbar für das stete Vertrauen der VG-Kund:innen und die starke Abnahme“, so der Bio-Fleischer.
Sind Bio-Fleisch- und -Wurstwaren zu teuer?
Diese Wertschätzung für Lebensmittel, deren Qualität und Herstellung wünscht er sich auch für die Zukunft. „Ich kann mir Bio nicht leisten - das halte ich für eine Ausrede“, sagt Sebastian Mörl. Wären die Folgekosten der konventionellen Produktion – etwa durch den Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln – in den Produktpreisen enthalten, würden wir draufzahlen, so die Vermutung des Fachmanns. Nicht zuletzt können wir durch faire statt Billigpreise die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren. „Weniger, dafür aber gutes Fleisch konsumieren – das ist aus unserer Sicht der richtige Weg“, sagt Sebastian Mörl zum Abschluss unseres Interviews.